Eines Tages hörte Knappe Anton, dass ein Drache einen wertvollen Schatz hütete. Knappe Anton beschloss sich auf die Suche zu machen. Eines nachts, als alle schliefen, schlich er sich aus der Burg. Sein einziger Wegbegleiter war sein Pferd. Das Pferd wieherte einmal laut auf, aber niemand wachte auf. Da ritten Anton und sein Pferd leise fort. „Oje“, sagte Anton zu sich selbst. „Ich muss zuerst durch den Drachenwald.“ Als Anton und sein Pferd näher ritten, sah der Wald noch gruseliger aus, als er war. Die Bäume sahen aus wie Riesen, die auf ihn zukamen. Da!! Ein kleines Gespenst kam auf sie zu. Anton bekam weiche Knie. Das kleine Gespenst sagte: „Geh lieber nicht weiter, hier wohnt der Drache!“ So schnell es gekommen war, war es auch wieder weg. Antons Herz raste schnell. Sollte er weitergehen oder umkehren? Er entschied sich weiterzugehen.
Das nächste Hindernis war nicht weit entfernt. Im Drachenwald wohnte auch die Hexe Barbara. Wenn sie schlecht gelaunt war, verwandelte sie jeden, den sie zu Gesicht bekam, in einen Stein.
War das nicht Gelächter? Anton schaute nach oben! Hexe Barbara ritt auf ihrem Besen. Anton hatte Angst. Riesengroße Angst sogar. Die Hexe landete direkt neben Anton. „Hallo Bürschchen“, sagte sie. „In was soll ich dich verwandeln?“ Während sie überlegte, gab Anton seinem Pferd einen Tritt, so dass es vor Schreck losgallopierte. „Puh, das war knapp.“, sagte Anton zu sich selbst.
Zwei Stunden ritten sie durch den Wald. Im Dunkeln erkannte Anton eine Höhle. Er band sein Pferd an einen Baum und schlich zur Höhle. Was er da sah, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Im Höhleneingang schlief ein großer, breiter Drache. Anton wollte wieder davonlaufen, aber dabei kickte er einen kleinen Stein, der laut gegen die Wand prallte. Da hob der Drache seinen mächtigen Kopf zur Seite. Anton erstarrte. Wäre er doch in der Ritterburg geblieben. Der Drache stand auf und spie einen großen Feuerstrahl in die Luft. Anton hielt die Luft an. „Was willst du?“, fragte der Drache. Anton griff zu seinem Dolch. „Mit sowas willst du mir Angst einjagen?“, meinte der Drache. „Ich mag keinen Streit.“, erwiderte Anton. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und fragte: „Behütest du wirklich einen Schatz?“ „Einen Schatz?“, fragte der Drache. „Nein, ich besitze keinen Schatz.“ „Dann war das ein Gerüch.“, antwortete Anton enttäuscht.
„Ich kenne aber einen Schatz, der heißt Freundschaft. Wollen wir Freunde sein?“, fragte der Drache. So begann eine Freundschaft zwischen einem Drachen und einem Menschen. von Tilo Klasse 4a